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Immobilien vermarkten & Besichtigungstermine in Zeiten des Coronavirus

JETZT NEU: Die Live-Besichtigung. Führen Sie Interessenten durch Ihre Immobilie und steuern, was diese sehen. Weitere Informationen zur Live-Besichtigung

Das neuartiges Coronavirus Sars-CoV-2 greift um sich, auch in Deutschland infizieren sich tagtäglich mehr Personen mit dem Coronavirus und erkranken an COVID-19. Wir haben mit einer Vielzahl an privaten Verkäufern und Vermietern, Interessenten, Maklern und Immobilienprofis gesprochen und einige Empfehlungen für Sie zusammengestellt, um Immobilien in der Zeit des Corona-Virus so sicher wie möglich zu vermarkten.

Die Nachfrage ist weiterhin hoch

Wir können einen leichten Rückgang bei der Anzahl der Kontaktanfragen, sowohl bei Miet- als auch bei Kaufobjekten verzeichnen. Dieser ist jedoch gering, die Nachfrage ist derzeit weiterhin hoch.

Gleichzeitig beobachten wir jedoch eine große Unsicherheit, sowohl bei Interessenten, als auch bei Vermietern und Verkäufern. Wir möchten Ihnen hiermit unsere Empfehlungen mitgeben. Die Krise betrifft uns alle, jetzt ist Zeit für Besonnenheit und Kreativität.

Bleiben Sie zu Hause!

So wenig Besichtigungen wie möglich

Es mag auf den ersten Blick paradox wirken, doch oberstes Ziel sollten so wenig Besichtigungen wie möglich sein. Dies erreichen Sie, indem Sie mehr Angaben in Exposés als sonst üblich machen.
Lesen Sie auch unsere Hinweise zu virtuellen Besichtigungen. Sie sind in der aktuellen Zeit eine em­pfeh­lens­werte Alter­native zur klassichen Besichtigungen in Person. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
  • Adresse veröffentlichen. Veröffentlichen Sie zumindest die Straße Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung, denn für viele Ortskundige ist diese bereits ein wichtiger Indikator dafür, ob Interesse an der Immobilie besteht oder nicht.
  • Um Außenbesichtigung bitten. Teilen Sie Interessenten schon vor dem Besichtigungstermin die genaue Adresse des Hauses mit und bitten Sie sie, sich bereits von außen ein Bild von der Lage zu machen. Auf diese Weise lässt sich bereits im Vorfeld feststellen, ob die Immobilie aufgrund des baulichen Zustands und der optischen und akustischen Umgebung überhaupt in Frage kommt. Auch wenn Sie eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus vermieten sollten sich die potenziellen Mieter bereits im Vorfeld ein Bild machen können.
  • Grundrisse. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass alte, eingescannte Architektengrundrisse weitaus kürzer angeschaut werden als speziell fürs Exposé erstellte. Viele Interessenten haben ein Problem mit der räumlichen Vorstellung, die durch Bildfehler, krumme Linien oder Freihandzeichnungen noch weiter eingeschränkt wird. Es muss nicht die Premium-Version in 3D sein, bereits ein farbiger 2D-Grundriss zeigt eine enorme Steigerung. Gerne können Sie dafür auf unseren Grundriss-Service zurückgreifen.
  • Fotos der Immobilie. Auch die Fotos im Exposé sollen dabei helfen, einen räumlichen Eindruck von der Immobilie zu erhalten. Vermeiden Sie Detailaufnahmen von Möbeln, insbesondere wenn diese nicht mit dem Objekt vermarktet werden.
    Achten Sie zudem darauf, wirklich jeden Raum zu erfassen, damit Interessenten eine Chance haben, einen Eindruck vom Objekt im Ganzen zu bekommen.
    Wenn auch Sie wie ein Großteil der Deutschen gerade viel Zeit zu Hause verbringen nutzen Sie diese doch, um ggf. neue Fotos Ihres Hauses bzw. der Wohnung zu erstellen.
  • Vorabqualifizierung. Versuchen Sie bereits im Vorfeld rauszufinden, ob ein Interessent für die Immobilie in Frage kommt (Bonität?) und umgekehrt (Ein Interessent schreibt von einem Kleinkind, und die Immobilie hat eine offene, ungesicherte Treppe und keinen Kindergarten in 50km Umkreis? Ein entsprechender Hinweis vorab erspart viel unnötigen Aufwand für beide Seiten.)
    Mit unserer Anfragenverwaltung haben Sie die Möglichkeit, die Interessenten in die drei Kategorien „Favorit“, „vielleicht“ und „eher nicht“ einzusortieren, und dann Sammelantworten an mehrere gleichzeitig zu verschicken. So können Sie bspw. die genaue Adresse und weitere Details an die „grünen“ verschicken, Rückfragen, ob das Objekt auch wirklich in Frage kommt an die „gelben“, und Absagen an die „roten“.
All diese Punkte haben eins zum Ziel: den Interessenten bereits vor der Besichtigung einen Anhaltspunkt zu geben, ob die Immobilie für sie in Frage kommt oder nicht, und so unnötige Reisen und Besichtigungen zu vermeiden.

Während der Besichtigung

Die Interessenten haben sich durch Grundrisse bereits einen Eindruck von der Raumaufteilung machen können und festgestellt, dass die Immobilie für sie in Frage kommt. Durch die genaue Adresse konnten sie sich bereits vor Ort überzeugen, dass Ihnen die Lage im Ort und auch die Lage der Immobilie in der direkten Umgebung zusagt. Potenzielle Mieter können schauen, ob ihnen das Wohnumfeld des Mehrfamilienhauses zusagt.

Es kommt nun also zur Besichtigung, und somit zum persönlichen Kontakt. Auch hierfür gibt es einige hilfreiche Punkte zur Beachtung:

  • Der wichtigste Punkt zuerst: KEINE MASSEN-BESICHTIGUNG! Führen Sie keine Massenbesichtigungen durch! Ohne Wenn und Aber. Keine Ausnahmen! Auch nicht, wenn Sie eine Mietwohnung in Berlin und 800 Interessenten haben.
  • Personen mit Symptomen abweisen. Menschen mit Symptomen wie Husten, Fieber oder Unwohlsein bereits an der Tür abweisen. Das gilt auch für Sie selbst, sagen Sie einen Termin im Zweifel ab!
  • Personenkreis minimieren. Bitten Sie darum, dass maximal zwei Personen an der Besichtigung teilnehmen. Natürlich möchten Eltern das neue Zuhause auch gerne dem Nachwuchs zeigen, aktuell muss es aber ausreichen, dass ein oder maximal zwei Personen das Objekt besichtigen.
    Wenn Sie selbst mit weiteren Personen in dem zu verkaufenden oder zu vermietenden Haus oder Wohnung wohnen, dann bitten sie diese, sich während der Besichtigung zurückzuziehen. Bspw. in den Garten, falls vorhanden, oder in einen weniger wichtigen Raum.
  • Kein Händeschütteln. Verzichten Sie darauf, zur Begrüßung die Hände zu schütteln. Alternativen gibt es viele, vom einfachen „Hallo“ über Ellenbogen-Stupsen bis hin zum Vulkanischen Gruß für Star Trek-Fans. Seien Sie kreativ. Das lockert auch gleich die Stimmung auf.
  • Nies- und Hustenetikette. Niesen und husten Sie nicht in die Hände, sondern in Einwegtücher, die Sie anschließend sofort entsorgen. Alternativ dazu in die Armbeuge. Wenn Sie übermäßig viel niesen oder husten müssen (bspw. Heuschnupfen, oder Raucherhusten) verzichten Sie bitte auf die Besichtigung, und lassen eine andere Person diese durchführen.
  • Nichts anfassen. Weisen Sie die Interessenten darauf hin, dass sie nichts anfassen sollen. Dies gilt auch und insbesondere für Türklinken, Türrahmen, rumstehende Schränke usw. Lassen Sie Türen geöffnet, damit diese nicht zum Öffnen angefasst werden müssen.
  • Erste Station: Gäste-WC. Schicken Sie die Interessenten zuallererst auf direktem Wege ins Gäste-WC: Händewaschen, mit Seife, mindestens 20 Sekunden lang. Falls das nicht möglich ist reichen Sie ausreichend Desinfektionsmittel. Wichtig: die Menge macht‘s, lieber zu viel als zu wenig, und Seife ist besser als Desinfektionsmittel.
  • Zügig & mit Abstand. Zeigen Sie zügig alle Räume und versuchen Sie unbedingt, die gesamte Immobilie in weniger als 15 Minuten zu zeigen. Halten Sie Abstand, wenn möglich mindestens 2 Meter, und vermeiden Sie gemeinsame Aufenthalte in kleinen Räumen (Gäste-WC, Besenkammer).
  • Fragen? Nicht hier! Die Interessenten haben sicherlich Fragen zur Immobilie. Nehmen Sie sich Zeit, diese zu beantworten, aber bitte nicht drinnen. Wenn es einen Garten gibt und das Wetter es zulässt können Sie gerne dort auf offene Fragen eingehen. Die Interessenten sollten sich während der Besichtigung alles notieren und Fragen aufschreiben, auf diese können Sie in einem anschließenden Telefonat in Ruhe eingehen oder via E-Mail beantworten.
  • Dokumente ausfüllen? Nicht hier! Wenn Sie Dokumente haben, die die Interessenten ausfüllen sollen (wie beispielsweise Bonitätsnachweise oder Bescheinigen vom bisherigen Vermieter), so verschicken Sie diese vor oder nach der Besichtigung per E-Mail. Dies ist der Weitergabe von Papierdokumenten stark vorzuziehen. Keinesfalls sollten Sie Papierdokumente zeitaufwändig während das Termins ausfüllen lassen.

Nach der Besichtigung

  • Gut lüften. Lüften Sie alle Räume einmal ordentlich durch
  • Desinfizieren Sie soweit möglich alle potenziellen Kontaktflächen, bspw. Türgriffe, Tische, Stuhlrücken (wird gerne unbewusst zum Abstützen benutzt).

Alternative zur Besichtigung

Ganz klar: im Zweifel die Besichtigung absagen! Sie fühlen sich krank, die Interessenten fühlen sich krank, oder Sie haben einfach ein ungutes Gefühl? Sagen Sie die Besichtigung ab!

Und auch wenn alle Beteiligten offensichtlich gesund sind, sollte eine Alternative stets der persönlichen Besichtigung vorgezogen werden.

  • Termin verlegen. Klingt banal, ist aber derzeit die einfachste Möglichkeit: verschieben Sie den Termin wenn Ihre Situation es zulässt!
  • Virtuelle 360-Grad-Touren. Gut gemachte Touren verschaffen den Interessenten einen guten Eindruck von Ihrer Immobilie, ohne das Haus verlassen zu müssen. Es gibt Full-Service-Agenturen hierfür, aber auch mehrere Software-Anbieter sowie Kamera-Verleih-Dienste. Sprechen Sie uns gerne hierzu an.
    Unser kostenloser Service in der Corona-Krise: Sie können unsere Software für 360-Grad-Rundgänge ausnahmsweise kostenlos nutzen. Mit einem Handy und der kostenlosen Google Streetview-App erstellen Sie selbst 360-Grad-Panoramen und laden diese in unsere VR-Software hoch. Sie haben Fragen oder möchten die VR-Software kostenlos nutzen? Kontaktieren Sie uns bitte.
  • Aufgenommene Video-Tour. Weitaus weniger effektiv, aber in Zeiten von Corona unserer Meinung nach durchaus in Ordnung: machen Sie mit dem Handy ein kurzes Video vom Objekt, in dem Sie die Räume und deren Aufteilung bzw. Zugänge über Flure etc. zeigen.
  • Virtuelle Besichtigungstermine. Führen Sie Interessenten per Live-Video, bspw. mit WhatsApp, durch die Immobilie. Eine weitere gute kostenlose Möglichkeit sind Google Hangouts, so können Sie per Mobiltelefon das Video aufnehmen, und die Interessenten können sowohl am eigenen Handy als auch am heimischen PC oder Tablet (= größerer Bildschirm) folgen und gleichzeitig mit Ihnen kommunizieren.

Todo-Liste für Interessenten

Informieren Sie Interessenten bereits vor dem Besichtigungstermin über die von Ihnen getroffenen Schutzmaßnahmen. Gerne können Sie hierfür folgende Handreichung (PDF-Download) verwenden.

Bitten Sie Interessenten auch darum, sich bereits vorher auf den Besichtigungstermin vorzubereiten, um die Begehung so zügig wie möglich durchführen zu können:

  • Lage & Objekt von außen prüfen
  • Fragen aufschreiben
  • Stift & Papier mitbringen

Tipps zur Vermarktung

Erwähnen Sie im Exposé, dass Sie keine Massenbesichtigung durchführen, und einige Vorkehrungen zum Schutz vor dem Corona-Virus getroffen haben. Gerne können Sie hierfür folgende Handreichung (PDF-Download) verwenden.

Einwände

Ich vergraule so ja potenzielle Käufer/Mieter, die ich sonst vor Ort hätte „überzeugen“ können. Das stimmt nur eingeschränkt. Natürlich wird dies bei einigen Interessenten der Fall sein, aber diese wären a) keine langfristigen und wünschenswerte Mieter gewesen oder b) höchstwahrscheinlich bei weiteren Terminen abgesprungen (man kauft schließlich nicht einfach so).

Und selbst wenn, in diesen Zeiten geht der persönliche Schutz von Ihnen, den Interessenten und nicht zuletzt der Allgemeinheit vor.

Wir hoffen, dass obige Tipps und Hinweise hilfreich für Sie sind. Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben können Sie uns gerne kontaktieren. Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit und weiterhin viel Erfolg, und: bleiben Sie zu Hause.

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