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Möglichst genaue Planung vor dem Kauf erspart meist viel Geld, Mühe und Ärger
Die erste und grundsätzlich wichtigste Frage, die sich jeder Interessent und potenzielle Käufer einer Lager- oder Gewerbehalle bzw. Produktionsfläche stellen und möglichst detailliert beantworten muss, ist natürlich diejenige nach den genauen Anforderungen, welche die Räumlichkeit oder auch das Gelände kurz-, mittel- und/oder langfristig möglichst zuverlässig erfüllen muss. Je nach Anspruch, Besonderheit und Erfordernis der jeweiligen Branche wird somit auch bereits weitgehend die Auswahl der Objekte eingeschränkt bzw. erweitert. Neben den von vorne herein selbstverständlichen Parametern wie notwendige Größe, geeignete Lage und ein dem Anliegen angemessener Preis sind es häufig gerade die auf den ersten Blick mitunter zweitrangig wirkenden Einzelheiten, die auf Dauer über die Zufriedenheit - wahlweise Unzufriedenheit - mit dem gewählten Gebäude entscheiden. Wer etwa lediglich wenig empfindliche Waren oder Materialien wie zum Beispiel Baustoffe oder Sperrmüll über einen nur kurzen Zeitraum einlagern möchte, muss sich über die exakte Beschaffenheit der Unterbringung in der Regel weitaus weniger Gedanken machen als jemand, der womöglich eine verlässliche Kühlung für die Aufbewahrung leicht verderblicher Lebens- und Nahrungsmittel benötigt. Als mindestens genauso wichtig erscheint auch die Rolle der Sicherheit bzw. Sicherung der Halle oder Fläche. Sind dort kostspielige Produkte, wertvolle Güter und teures Arbeitsgerät ohne regelmäßige Überprüfung oder gar 24-stündige Überwachung durch Wachschutz oder Kontrollpersonal vorhanden, sollte sich der Besitzer alleine schon aus Versicherungsgründen durchaus rechtzeitig über den aktuellen technischen Stand von Einbruchschutz- und Alarmsystemen Gedanken machen.
Die Lage, der Standort und die Umgebung müssen zur jeweiligen Branche passen
Besonders bei Gewerbehallen und Produktionsflächen sollten darüber hinaus weitere wichtige Fragen geklärt und Entscheidungen gefällt werden, so etwa bezüglich eventueller Lärm- und Schadstoffemissionen und anderer möglicher Beeinträchtigungen und Belästigungen von Anliegern und Anwohnern. In einem reinen Wohngebiet dürfte die Errichtung, Eröffnung oder Erweiterung einer lauten Fabrik schon aus gesetzlichen Gründen meist schnell an gewisse Grenzen stoßen. Doch auch bei Vorlage einer entsprechenden Genehmigung für den Betrieb einer solchen zum Beispiel in ausgewiesenen Mischgebieten sollte sich man zwecks Vermeidung von u.U. langwierigen und kostspieligen Rechtsstreiten vor dem Kauf einer Halle oder Fläche gründlich über die lokalen oder regionalen gesetzlichen Bestimmungen, räumlichen Gegebenheiten und die in der Nachbarschaft eingespielten Gepflogenheiten in der unmittelbaren wie auch weiteren Umgebung informieren. Diese Empfehlung gilt natürlich nicht bzw. nur im eingeschränkten Maß für reine Gewerbegebiete älteren und neueren Datums in Städten und Gemeinden, welche ja zumeist gerade aus Berücksichtigung der oben angesprochenen Gründe weit außerhalb von Wohngebieten und in einiger Entfernung von Einrichtungen wie Krankenhäusern, Seniorenheimen, Schulen, Kindergärten und dergleichen mehr errichtet wurden und werden. Solche ausschließlich für Lagerung und/oder Produktion geplanten und konzipierten Areale bieten zwar oftmals für sehr unterschiedliche Wirtschaftszweige die jeweils passende und in der Regel auch recht kostengünstige Lösung, befinden sich aber wie erwähnt zumeist weit entfernt von den Zentren und Innenstädten, was sie für manchen Betrieb oder manches Unternehmen wiederum weniger geeignet zur Ansiedlung macht.
Neu entstehende Arbeitsplätze sind eigentlich überall ein gern gesehenes Argument
Nichtsdestotrotz kümmern sich die betreffenden Fachabteilungen und Referate der meisten deutschen Städte und Gemeinden alleine schon aus Gründen der zukünftig erhofften Gewerbesteuer mehrheitlich mit viel Elan und Ehrgeiz auch um anspruchsvolle Anfragen nach Lagern und Gewerbe- oder Produktionsflächen auf ihrem gesamten Gebiet. In den heutigen Zeiten kommunaler bis globaler Konkurrenz um Wirtschaftsstandorte will meist niemand in der Verwaltung auch nur kleinere bis mittlere potenzielle Investoren und/oder Arbeitgeber vor Ort abschrecken. Besonders in eher ländlichen und/oder strukturschwachen deutschen Gegenden wie beispielsweise im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern, südwestlichen Rheinland-Pfalz, östlichen Brandenburg oder im zentralen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen ist man gegenüber der Neuansiedlung speziell zukunftsweisender Branchen häufig sehr aufgeschlossen und bereit günstige sowie entgegenkommende Konditionen, in manchen Fällen sogar Subventionen für Gewerbetreibende zu gewähren. Doch auch vermeintlich für den Kauf von Lagern sowie Gewerbe- und Produktionsflächen als teurer geltende Großstädte haben heutzutage ihre früher häufig auf verschiedene Abteilungen verteilten Ansprech- und Beratungsstellen sowie Entscheidungsträger meist weniger bürokratisch in kompakten Büros zur Wirtschaftsförderung zusammengefasst. In diesem Zusammenhang für interessierte Käufer von Gewerbeimmobilien bedeutsam ist auch die Information über die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich thematischen und mehr oder weniger stark öffentlich geförderten Kompetenzfelder und Clusterinitiativen. So unterstützt etwa Baden-Württemberg unter anderem Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrt, Bayern fördert die Biotechnologie, in Berlin und Brandenburg werden der Kommunikations- und Kreativwirtschaft gute Angebote gemacht, Hamburg fördert Ideen und Projekte aus dem maritimen Bereich und Niedersachsen weist die Schwerpunkte Verpackungstechnik und Automobilbau auf.
Short facts Lager- Gewerbe und Produktionsflächen:
- Was will man wo, wie, wie lange, warum und wofür lagern oder produzieren?
- Die Branche oder das Gewerbe bestimmt die Wahl des Objekts weitestgehend
- Reine Wohngebiete eignen sich in der Regel nur für nicht störende Lagerung
- Mischgebiete liegen oft zentraler, sind aber häufig Einschränkungen unterworfen
- Gewerbegebiete erlauben vielerlei Tätigkeiten, befinden sich aber meist außerhalb
- Die Konkurrenz um Gewerbeansiedlungen ermöglicht Verhandlungsspielraum
- Regionale thematische Schwerpunkte können die Entscheidung sehr erleichtern
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