Umzug: Wie viele Kartons benötigen Sie?
Wenn Sie eine Immobilie verkaufen oder kaufen, handelt es sich nicht immer um ein Renditeobjekt. Häufig stand oder steht mindestens für eine Seite die Eigennutzung in Vordergrund. Das bedeutet: Der Eigentümerwechsel ist mit einem Umzug verbunden. Wie viele Kartons benötigen Sie dann eigentlich - und welche?
Die Anzahl der Umzugskartons berechnen
Es wäre schön, wenn es eine klare Formel geben würde. Leider sind alle Berechnungen nur eine ungefähre Annäherung. Sie können also grob überschlagen, wie viele Umzugskartons sie benötigen. Aber Sie werden am Ende in der Regel eben doch mehr oder weniger als die ermittelte Anzahl benötigen. Aber fangen wir mit den bekannten Empfehlungen an.
Zwei Formeln zur Berechnung der Kartonanzahl beim Umzug
Es gibt zwei wesentliche Faustformeln. Diese lauten:
- Berechnung 1: Pro Person benötigen Sie ca. fünf bis zehn Umzugskartons in Standardgröße für persönliches Inventar. Zusätzlich sind ca. 15 Kartons pro Zimmer für den allgemeinen Hausrat einzukalkulieren. Ein Vierpersonenhaushalt in einer Fünfzimmerwohnung sollte folglich mit 95 bis 115 Kartons rechnen.
- Berechnung 2: Pro Quadratmeter Wohnfläche sollten Sie ca. 0,5 bis 1 Karton veranschlagen. Das wäre bei einer Wohnung mit 80 qm Wohnfläche ca. 40 bis 80 Kartons. Bei einer 120 Quadratmeter großen Wohnung sind es 60 bis 120 Kartons.
Andere Empfehlungen unterscheiden nach Haushaltsart. Demnach sollen 15 Kartons bei WG-Bewohnern, 20 – 25 Kartons bei einem Single-Haushalt und 15 – 20 Kartons pro Erwachsenen (und 10 Kartons pro Baby/Kind) passend sein.
Das Problem bei diesen Rechnungen. Alle sind nur eine grobe Empfehlung. Obwohl die Ergebnisse sich nur unwesentlich unterscheiden, sind die Ergebnisse nicht für alle Menschen nutzbar. Denn es gibt viele Faktoren, die auf die ermittelte Kartonzahl Einfluss haben.
Diese Faktoren beeinflussen den Kartonbedarf beim Umzug
Ein wichtiger Faktor bei der Ermittlung der Kartonzahl ist die Haushaltsgröße. Sie können zum Beispiel mit einer kleinen Familie weniger Besitz haben als ein Single. Schon eine Menge an Geschirr oder eine Privatbibliothek mit Büchern kann die Kalkulation deutlich verändern. Hinzu kommen Gegenstände wie Gläser oder Porzellan, die besonders gut verpackt werden müssen. Dadurch steigt zuerst das benötigte Volumen durch viel Verpackungsmaterial und in der Folge die Anzahl der Umzugskartons.
Besonders kritischer Hausrat und vor dem Packen häufig unterschätzt sind:
- Bücher,
- Geschirr,
- CDs/DVDs,
- volle Kellerräume oder Dachböden,
- viel Kleidung/Schuhe,
- viele Aktenordner,
- große Sammlungen von Spielen und Spielzeug.
Eine genaue Kalkulation ist auch für solche Sammlungen schwierig. Zumindest bei Büchern gibt es noch eine weitere Faustformel: ein Karton pro Regalboden. Das Ergebnis trifft aber nur zu, wenn die Regale nur einfach bestückt sind und es sich um eine typische Länge von bis zu etwa 60 cm handelt. Denn Bücher sind sehr schwer. Packen Sie zu viel davon in einen Karton, reißt dieser oder er lässt sich nicht mehr bewegen.
Ebenso kann etwas einen erheblichen Unterschied ausmachen, das unscheinbar wirkt: Kleidung. Sie können Kleidung teilweise auch in Transportbeuteln/Müllsäcken transportieren. Nutzen Sie Kartons, benötigen Sie jedoch für einen Teil Ihres Kleiderschrankinhalts Varianten mit Kleiderstange. Diese nehmen viel Platz im Umzugswagen weg und haben eine begrenzte Kapazität.
Besonderheiten abschätzen
So ist bei allen Kalkulationen der Kartonanzahl vor dem Umzug etwas Augenmaß und Abschätzen der individuellen Besonderheiten anzuraten. Wenn Sie spartanisch leben oder zum Beispiel aus einem Tiny House ausziehen, werden Sie mit wenigen Kartons auskommen. Haben Sie Sammlungen oder horten Sie gern viele Gegenstände, müssen Sie etwas mehr Kartons einplanen. Ebenso benötigen Sie voraussichtlich deutlich mehr, wenn sich im Keller, in der Garage oder auf dem Dachboden im Laufe der Jahre Stapel von Gegenständen gebildet haben.
Nicht zuletzt kann das eigene Packverhalten den Bedarf steigern oder senken. Aber: Hüten Sie sich davor, Kartons zu schwer zu füllen. Einen Karton dieser Art können die Umzugshelfer vielleicht gut tragen. Aber wenn alle Kartons sehr schwer sind, sinkt die Stimmung drastisch, während die Verletzungsgefahr steigt.
Tipp: Nutzen Sie ein professionelles Umzugsunternehmen, begutachten die Mitarbeiter in der Regel den Hausrat vor dem Termin und geben mit ihrer Erfahrung eine gute Schätzung für die benötigte Kartonzahl ab.
Umzugskartons: Welche sind wichtig?
Ebenso wichtig wie die Frage nach der Anzahl ist die Frage nach der Art der Umzugskartons. Denn es gibt unterschiedliche Standardgrößen und -arten, die teilweise für bestimmte Gegenstände gut geeignet sind. Auch dadurch wird die benötigte Anzahl der Kartons beeinflusst. Die typischen Größen sind:
- Bücherkartons (etwas kleiner und teilweise aus belastbarerer Pappe) für kompakte und schwere Gegenstände wie Bücher, Geschirr, DVD-/CD-Sammlungen usw.,
- Standardkartons für alle Gegenstände,
- Kleiderboxen mit Stange (für Mäntel, Anzüge, Blusen, Kostüme, Hosen usw.),
- Gläserkartons mit Einlage für Gläser und ähnliches Geschirr,
- Bilderkartons für Bilderrahmen mit verstärkten Ecken,
- Kleine Kartons für unverpackten Krimskrams.
Die Standardgröße hat übrigens in der Regel die Abmessungen 60 cm Breite, 30 cm Tiefe und 40 cm Höhe. Auf diese Maße beziehen sich auch die Empfehlungen. Dennoch sollten Sie zusätzlich Bücherkartons und bei Bedarf andere Kartonarten einplanen. Denn bei einem Umzug kommt es nicht nur auf die Menge an Kartons an, sondern auch auf die passenden Abmessungen.
Lieber zu viele als zu wenige Kartons beim Umzug
Viele Menschen unterschätzen vor einem Umzug den Bedarf an Kartons. Es ist aber nichts ärgerlicher, als zu wenige davon zu haben. Stellen Sie sich vor, Sie verkaufen Ihr Haus und ziehen in eine weit entfernte Stadt. Am Umzugstag reichen plötzlich die Kartons nicht aus. Dann ist die Verpackungsnot groß.
Aber auch dafür gibt es eine Lösung. Nutzen Sie ein Kommissionsgeschäft. Viele Umzugsunternehmen und Materialverleiher bieten den Rückkauf von gebrauchten, unversehrten Kartons an. Sie können dadurch die benötigte Anzahl großzügiger schätzen und nach dem Auspacken die Kartons schnell wieder zurückgeben und erhalten noch einen kleinen Betrag. Bei einigen Anbietern können Sie sogar noch vor dem Umzugstermin nicht benötigte Kartons ohne Preisabschlag zurückbringen. Haben Sie an Ihrem Wohnsitz diese Möglichkeit, ist das vielleicht die beste Option, da Sie kein Kostenrisiko tragen.
Wenn Sie ein Eigenheim verkaufen oder kaufen, werden Sie einen Umzug stemmen müssen. Beim Thema Umzugskarton gilt dann: Mehr ist besser.
Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.
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