Glasfaseranbau: Chance für Eigentümer
In Deutschland findet derzeit ein offensiver Breitbandausbau statt. Das ist für Hauseigentümer die Chance, ihre Immobilie zukunftssicher zu machen. Das beste: Der Anschluss an das Gigabitnetz ist unter bestimmten Umständen kostenlos möglich. Zusätzlich lassen sich weitere Installationskosten auf Mieter umlegen. Vermieter sollten die Chance im Rahmen einer lokalen Ausbauoffensive nutzen.
Gigabit per Glasfaser - warum lohnt sich Breitband-Internet?
Glasfaserkabel gelten als extrem leistungsstark und zukunftssicher. Schon heute sind mit dieser Technologie Übertragungsraten im Download von bis zu 1 Gigabit problemlos realisierbar. Zukünftig könnten es noch mehr sein. Zugleich steigt der Datenhunger der Privathaushalte. Home-Office, Streaming und Online-Games führen zum Bedarf einer großen Datenübertragung. Auch wenn derzeit viele Haushalte noch mit Leitungen mit den typischen 50 oder 100 MBit/s auskommen, wird sich das voraussichtlich in den nächsten Jahren stark ändern.
Diese Entwicklung ist für Immobilienbesitzer wichtig. Wird der Breitbandanschluss für Mieter immer entscheidender, kann im Zuge des weiteren Ausbaus das Fehlen eines Gigabitanschlusses ein Nachteil beim Kampf um die „guten“ Mieter werden. Der Wert der Immobilie sinkt dann im Vergleich zu Objekten in der Nachbarschaft sogar. Hausbesitzer sollten daher handeln und einen Glasfaseranschluss in Erwägung ziehen.
Einzel beauftragte Gigabitanschlüsse sind kostenintensiv
Ein Breitbandanschluss mit Kabel bis in die Wohnungen (FTTH – Fibre To The Home) kostet bei der Telekom bis zu ca. zu 20.000 Euro. Die realen Kosten sind jedoch von vielen Faktoren abhängig und häufig niedriger.
So ist der reine Anschluss an das Haus mitunter nur mit einer knappen vierstelligen Summe zu beziffern. Die Nachrüstarbeiten für den Eigentümer innerhalb der Immobilie sind jedoch nicht zu unterschätzen. Generell sind die Anschlusskosten beim Netzbetreiber niedrig, wenn dieser nur ein Kabel vom Straßenrand an das Gebäude (FTTB – Fibre To The Building) legen muss. Von dort muss jedoch eine Verbindung in die Wohnungen geschaffen werden.
Wer einen Breitbandausbau bis zum Haus möchte, muss derzeit lange warten und für die Kosten aufkommen. Doch es gibt eine Alternative.
Glasfaseranschluss: kostenlos im Rahmen einer Ausbauoffensive
Sofern am Standort eine Ausbauoffensive geplant ist, können Hausbesitzer profitieren. Denn die Gemeinden sind bestrebt, die Zukunftsfähigkeit des Standortes für Unternehmen und Bürger zu sichern. Daher fördern viele Kommunen den Gigabitausbau mit Glasfaserkabel.
Für Hausbesitzer ergibt sich eine Chance. Denn der Anschluss bis zum Gebäude, bei Ein- und Zweifamilienhäusern teilweise auch bis in die Wohnungen ist kostenlos möglich. Dadurch können Immobilienbesitzer einen großen Teil der Investitionskosten einsparen. Ihre Aufgabe bleibt nur, zwischen Hausanschluss und Wohnungen die erforderlichen Kabel zu ziehen und die Kosten dafür zu tragen. Denn ohne diese Kabel verpufft der Technologievorteil.
Mieter müssen Vertrag wünschen
Voraussetzung ist, dass der Eigentümer oder ein Mieter einen Nutzungsvertrag abschließen möchte. Wichtig dabei: Bei vermieteten Objekten muss ein Mieter diesen Vertrag unterschreiben. Es reicht nicht aus, dass der Vermieter den Wunsch nach einem Anschluss äußert. Aber: Liegt ein Mieterwunsch vor, muss der Vermieter den Arbeiten zustimmen.
Der örtliche Netzbetreiber legt dann einen Anschluss. Gegenleistung ist üblicherweise ein Zweijahresvertrag über einen Glasfaseranschluss. Dieser erlaubt Internetnutzung, IP-TV und Telefon. Die Konditionen für Neukunden sind in der Regel sehr attraktiv und liegen zumindest für eine gewisse Zeit teilweise unter denen eines DSL-Vertrags. Daher sollten Vermieter mit ihren Mietern sprechen, ob nicht ein Vertrag interessant wäre. Dabei ist ein Wechsel zurück zu DSL am Ende der Mindestlaufzeit möglich. Der Glasfaseranschluss jedoch ist dann kostenlos gelegt und bleibt erhalten.
Glasfaseranschluss: Umlage als Modernisierungskosten möglich
Lassen Vermieter einen Glasfaseranschluss legen, können Sie die Kosten dafür als Glasfaserbereitstellungsentgelt auf die Mieter umlegen. Erlaubt ist es, pro Wohneinheit und Monat fünf Euro auf die Miete aufzuschlagen. Die Höchstgrenze der Umlage liegt grundsätzlich bei fünf Jahren. Aber: Betragen die tatsächlichen Kosten pro Wohnung mehr als 300 Euro, kann der Vermieter den Aufschlag neun Jahre lang verlangen. Er muss dafür aber Vergleichsangebote einholen.
Immobilieneigentümer können im Rahmen der Ausbauoffensive nicht nur die Kosten für den Glasfaseranschluss ans Haus auf null reduzieren. Sie können auch die Kosten für die Verkabelung des Hauses auf die Mieter umlegen. Der Nachteil: Sie haben innerhalb des Gebäudes eine Instandhaltungspflicht. Für die Mietersuche und die Wertentwicklung der Immobilie ist ein Breitbandanschluss jedoch ein großer Pluspunkt.
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