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Energiesparmöglichkeit Infrarotheizung?

Infrarotaufnahme Stromkabel in Hand

Es ist klar: Zur Zeit kann niemand mit Gewissheit sagen, wie und wohin sich die Energiepreise bewegen werden. Trotzdem könnte es eine gute Idee sein, sich über alternative Möglichkeiten zu informieren, beispielsweise in puncto Wärme. Die Infrarotheizung ist so eine Option: Sie läuft nur über Strom, kann gut mit Photovoltaik kombiniert werden, braucht kein Heizsystem, das zentral im ganzen Haus installiert werden muss und regelmäßige Wartung benötigt.

Infrarotheizungen sind so autark, dass sich in jedem Zimmer eine andere Wärmequelle befinden kann: Stecker in die Steckdose – und fertig. Das erinnert an die alten Elektroöfchen, an Ölradiatoren und Ähnliches. Stimmt das?

Was genau ist bitte eine Infrarotheizung?

Im Unterschied zu anderen Heizungsarten geht es hier in erster Linie um die Art der Wärme. Besser gesagt: um die Wärmeverteilung. Folgen alle anderen Heizungsarten dem physikalischen Prinzip „Wärme steigt erst einmal nach oben und bildet dann eine Art Zirkulationssystem“, ist das bei Infrarotheizungen anders: Hier geht es um Strahlungswärme.

Das Prinzip ist recht einfach: Was angestrahlt wird, wird direkt erwärmt. So, als ob sich jemand direkter Sonnenstrahlung aussetzt. Solange ein Mensch in der Sonne steht, wird sich alles erwärmen: Haut, Kleidung, Haare, Schuhe, Schmuck – eben alles, was gerade in der Sonne ist. Tritt der Mensch dann in den Schatten, ist die Wärme weg – obwohl die ihn umgebende Temperatur in aller Regel noch immer gleich ist. So ähnlich arbeitet die Infrarotheizung: Trifft ihre Wärme auf Gegenstände oder Lebewesen, strahlt sie ihre Wärme direkt dorthin ab. Und diese Wärme wird natürlich auch wieder an den Raum abgegeben. Der erwärmt sich also auch. Allerdings nicht so stark wie bei anderen Heizungsarten. Was die Infrarotquelle selbst jedoch nicht erwärmt, ist die Luft. Denn die elektromagnetische Wellen erwärmen nur Oberflächen, die sich dadurch aufheizen und wiederum Energie abstrahlen.

Funktionsweise von Infrarotheizungen

Mit diesem Prinzip der abstrahlenden Wärme können neben Lebewesen natürlich auch Wände, Decken und Möbel angestrahlt werden. Auch sie werden sich erwärmen und die Wärme dann an ihre Umgebung abgeben.

Was dagegen nicht geschehen wird, ist das, was bei anderen Heizungsarten passiert: die Zirkulation von Wärme in der Luft. Natürlich erwärmen sich mit einer Infrarotheizung auch Räume: partiell und eher zielgerichtet. Darum ist es am effektivsten, wenn die Wärme einer Infrarotheizung mehr oder weniger direkt die frierenden Menschen trifft. Dann lässt sich sagen: Es entsteht sehr wenig Wärmeverlust.

Ähnliches gilt für Badezimmerspiegel, die in Wahrheit Infrarotheizungen sind – die gibt es. Und dort die feuchten Handtücher aufzuhängen, macht durchaus Sinn. Aber bitte mit einigem Abstand, denn eine Infrarotheizung kann bis zu 100 Grad heiß werden. Kinder sollten diese Wärmequellen also bitte nicht erreichen können. Dass keine Luftzirkulation entsteht, hat mindestens einen großen Vorteil: Allergiker werden nicht durch wirbelnde Staubpartikel behelligt.

Einsatzmöglichkeiten von Infrarotheizung

Beliebte Standorte für Infrarotheizungen sind:

  • direkt über dem Sofa – in geeignetem Neigungswinkel. Oder dahinter. Ähnlich auch bei anderen Sitzgelegenheiten. Oder Betten.
  • An der Zimmerdecke, am besten dort, wo sich darunter regelmäßig Menschen aufhalten.
  • In Innenräumen gegenüber von Außenmauern, die schnell kalt werden können.
  • Im Bad, über dem Waschbecken oder an der Duschwand.
  • Gegenüber der Garderobe, an der nasse Mäntel, Schals und Mützen hängen.
  • In der Nähe von Dachfenstern, etwa, wenn in kalten Wintern viel Schnee darauf liegenbleibt.
  • In Kellern und anderen, leicht feuchten Bereichen, die möglicherweise ohne Wärmequelle schimmelgefährdet sein könnten.

Wie wir sehen, eignen sich auch Bereiche gut, in denen es feucht ist. Oder feucht werden könnte. Also beispielsweise auch in der Nähe von Terrassen- und Balkontüren oder gegenüber von Wänden, die zu Feuchtigkeitsbildung neigen. Schimmel kann dann gar nicht erst entstehen.

Die besten Materialien, um Wärme zu reflektieren, sind sicher Naturmaterialien wie Holz, Stein und Wolle. Bei Kunststoffen aller Art ist Vorsicht geboten. Auch mit dem Abstand zum erwärmten Objekt kann und sollte ein wenig experimentiert werden – zum Glück ist eine Infrarotheizung ja schnell von einem Ort zum anderen geräumt, Neigungswinkel und Abstände können variiert werden.

Grundsätzlich eignen sich Infrarotheizungen eher für kleine als für große Räume – da können sie auch schon mal die einzige Wärmequelle sein. Durch ihre eher niedrigen Anschaffungskosten und die völlige Wartungsfreiheit ist es ratsam, lieber eine Infrarotheizung mehr zu kaufen, wenn allein mit Infrarot geheizt werden soll. Sonst entstehen durch die fehlende „Umluft“ schnell Wärme- beziehungsweise Kälte-Inseln im Raum, das ist nicht so angenehm.

Hat eine Infrarotheizung Energiesparpotenzial?

Stromzähler im Außenbereich
Stromzähler im Außenbereich
Weil die Wärme einer Infrarotheizung Lebewesen wie Gegenstände direkt erwärmt, sagen Experten, dass der Temperaturregler um zwei bis drei Grad niedriger eingestellt werden könne als bei anderen Heizungsarten. Am besten ist dann natürlich, dass sich der (frierende) Mensch in direkter Umgebung der Infrarotheizung aufhält.

Außerdem sollte das Material der Heizung beachtet werden: Die meisten Infrarotheizungen haben eine Oberfläche aus Metall, in der Regel aus gehärtetem Stahl. Es gibt aber auch Natursteinheizungen. Diese brauchen zwar länger zum Aufheizen, speichern die Wärme aber äußerst gut und können entsprechend lang nachheizen.

Grundsätzlich ist es für die Energieeinsparung natürlich am besten, wenn die Wohnräume gut isoliert sind: Wände innen wie außen, Türen und Fenster. Das ist allerdings nicht nur für Infrarotheizungen ein Kriterium, sondern für alle Heizungsarten. Und ansonsten steht und fällt in Bezug auf das Sparpotenzial von Infrarotheizungen natürlich alles mit dem Strompreis.


Veröffentlicht am 23.10.2022

Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.



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