IW: Neue Daten zum Immobilienmarkt veröffentlicht
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat mit dem IW-Wohnindex aktuelle Daten zum Quartal 2/2024 veröffentlicht. Dabei zeigen sich auseinanderdriftende Entwicklungen. Während die Preise für Immobilien aus einer Talsohle heraus die Kehrtwende geschafft haben, steigen die Mieten seit Jahren rasant an.
Immobilienpreise sind im zweiten Quartal 2024 wieder gestiegen
Der aktuelle IW-Wohnindex zum zweiten Quartal 2024 beschreibt die Lage am Immobilienmarkt. Der Bericht belegt dabei zwei Entwicklungen, die bereits länger absehbar waren. Zuletzt zeigte der AVIV Housing Market Report für das erste Quartal 2024 entsprechende Ansätze.
Preise für Immobilien sind im zweiten Quartal erstmals wieder gestiegen
Der Index verzeichnet erstmals wieder einen Anstieg der Immobilienpreise, genauer bei den Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern. Damit schreibt das IW die Daten anderer Quellen fort, die nach den Rückgängen der letzten zwei Jahre eine Kehrtwende am Immobilienmarkt prognostiziert haben.
Zwar liegen die Preise noch immer unter denen vor einem Jahr. Aber im Vergleich zum Quartal sind sie erstmals wieder gestiegen. Bei den Eigentumswohnungen gibt es ein Plus von 0,9 Prozent zu verzeichnen, bei den Ein- und Zweifamilienhäusern von 1,1 Prozent. Damit sind die Preise zwar weiterhin in einer Stagnationsphase, aber es geht wieder aufwärts.
Die Entwicklung ist jedoch uneinheitlich. Bei den Eigentumswohnungen ist ein klares Stadt-Land-Gefälle im Vergleich zum Vorquartal zu beobachten. Die Preisanstiege sind in den sieben größten Städten am größten (+ 1,8 Prozent), gefolgt von deren Umland (+ 1,2 Prozent) und dem Großstadtdurchschnitt (+ 1 Prozent). Im Umland der Großstädte steigen die Preise langsam (+ 0,6 Prozent), auf dem Land stagnieren sie.
Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern ist die Situation umgekehrt. Die größten Steigerungen gibt es auf dem Land (+ 1,3 Prozent) und im Umland der Großstädte (+ 1,2 Prozent). In den Großstädten (+ 1,0 Prozent) sowie im Umland der sieben größten Städte (+ 0,6 Prozent) ist der Anstieg geringer. In den sieben größten Städten gibt es sogar nach wie vor einen Preisrückgang (- 0,5 Prozent).
Angebotszahl für den Immobilienkauf steigt an
Die Anzahl der Immobilienangebote ist deutlich gewachsen. Seit der sogenannten Zinswende im ersten Quartal 2022 gibt es 69 Prozent mehr Eigentumswohnungen und doppelt so viele Ein- und Zweifamilienhäuser, die zum Verkauf stehen. Das IW sieht als eine Ursache, dass durch die erhöhten Zinsen die Nachfrage nach Wohneigentum stark zurückgegangen ist. Zugleich gab es mehr Angebote. Das ist für das IW eine Hauptursache für den Preisverfall der letzten zwei Jahre.
Mieten stark angestiegen
Die Mieten sind im Quartal 2/2024 überproportional gestiegen. Die Steigerung gegenüber dem Vorquartal lag bei 1,4 Prozent. Im Jahresmittel rechnet das IW mit einem Anstieg von fünf Prozent.
Von den großen zehn Städten stechen die Entwicklungen der Mieten in Leipzig (+2,9 Prozent) und Stuttgart (+2,6 Prozent) heraus. Lediglich bei den Mieten in Köln gab es einen minimalen Rückgang von 0,2 Prozent zu verzeichnen.
Besonders kritisch sieht der Bericht die Entwicklung am Wohnungsmarkt. Es gibt zu wenige Mietwohnungen, sodass die Mieten weiterhin stark steigen könnten. So ist die Anzahl der registrierten Angebote für Vermietung seit zwei Jahren kontinuierlich rückläufig. Seit Anfang 2022 gibt es 16,8 Prozent weniger Mietwohnungen. Im Quartal 2/2024 gab es im Vergleich zum Vorjahr 6,8 Prozent weniger Angebote. Besonders stark ist dieser Trend laut Bericht in den sieben größten Städten zu beobachten. Dort sind im Vergleich zum Vorquartal 16 Prozent weniger Angebote zu finden, während es in den sonstigen Kreisen „nur“ zehn Prozent weniger sind.
Das IW bezeichnet es als essenziell, dass mehr Wohnraum geschaffen wird. In dem Bericht heißt es: „Ein ausreichendes Angebot an Miet- und Eigentumswohnungen ist fundamental, um die Wohnraumversorgung zu sichern und Wohnungsnot sowie soziale Ungleichheit zu verhindern.“
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