Google Trends: Gibt es die perfekte Jahreszeit beim Immobilienverkauf?
Das Frühjahr gilt als bester Zeitpunkt für den Verkauf einer Immobilie. Allerdings ist das nicht korrekt. Transaktionen finden das gesamte Jahr über statt und sind von vielen Faktoren abhängig. Ein einfaches Mittel, das zu visualisieren, ist Google Trends. Bei der Analyse der Daten fällt auf: Es gibt vor allem einen schlechten Zeitpunkt für den Hausverkauf.
Google Trends zeigt die Websuche nach „Haus kaufen“
Google biete ein Tool, das Veränderungen im Suchverhalten visualisiert: Google Trends. Damit lassen sich Rückschlüsse auf die Frage ziehen, wann Menschen verstärkt nach Immobilien suchen. Daraus lässt sich wiederum ermitteln, wann der beste Zeitpunkt für einen Verkauf von Haus oder Wohnung ist. Es scheint schlüssig: Wenn viele Menschen nach Häusern oder Wohnungen suchen, gibt es mehr Nachfrage. Das wiederum könnte die Preise stützen oder den Verkauf erleichtern.
Die Stärken und Schwächen von Google Trends
Das Tool von Google bietet einen Vorteil: Es fasst Suchanfragen zusammen und stellt diese im zeitlichen Verlauf dar. Auf diese Weise lassen sich typische Hoch- und Tiefpunkte erkennen und mit etwas Hintergrundwissen einordnen. In der Langzeitbetrachtung sind so unter anderem Rückschlüsse über saisonale Veränderungen möglich.
Die Stärke ist zugleich eine Schwäche. Denn Google nutzt selbstverständlich nur Suchanfragen. Direkte Suche nach konkreten Objekten sowie die Suche über Portale wie ohne-makler.net bleiben außen vor. Diese machen jedoch einen relevanten Teil der Abfrage von Interessenten aus. Gleichzeitig hat Google die Datenerfassung im Verlauf immer wieder verändert, sodass es zu Ungenauigkeiten kommen kann.
Dennoch lassen sich Trends gut identifizieren und insbesondere Veränderungen erkennen. Diese Daten sind also nicht 1:1 auf das reale Geschehen am Immobilienmarkt zu übertragen. Aber die groben Schwankungen könnten der realen Entwicklung entsprechen.
Die Suche nach „Haus kaufen“ im Jahresverlauf
Das Interesse von Suchenden am Immobilienmarkt lässt sich gut mit klaren Suchanfragen wie „Haus kaufen“ gleichsetzen. Auch wenn das nur einer von vielen Begriffen ist, ergibt sich ein Bild, das im Prinzip den praktischen Erfahrungswerten entspricht.
In der folgenden Abbildung sehen Sie den zeitlichen Verlauf für Suchanfragen nach „Haus kaufen“ bei Google. Wichtig. Die Datenpunkte sind relativ in Bezug auf die stärkste Wochennachfrage, die den Wert 100 erhält. Alle anderen Daten stehen im Verhältnis zu diesem Punkt. Es handelt sich also nicht um absolute Werte.
Was zeigt die Abbildung von Google Trends zu „Haus kaufen“?
Die Kurve der relativen Veränderung der Suchanfragen ist spannend. Es gibt mehrere Dinge, die sich ableiten lassen:
- Die Anzahl der Suchen ist bis Juli 2021 gestiegen. Durch die Wertsteigerung der Immobilien wuchs auch das Interesse. Im März 2020 gab es eine Delle, das war die Anfangszeit der Corona-Pandemie, als das öffentliche Leben lahm lag. Der Sommer 2021 war der Sommer nach der zweiten Coronawelle mit „Maskenpflicht“. Viele Leute haben offenbar das Interesse an einem Eigenheim entdeckt. Danach schlugen Ukraine-Krieg und Inflation sowie folgend höhere Zinsen zu, die Nachfrage ließ auf recht hohem Niveau etwas nach.
- Es gibt regelmäßig kleine Rücksetzer, die beispielhaft rot gekennzeichnet sind. Das sind Datenpunkte im Dezember. Daraus lässt sich schließen, dass in diesem Monat das Interesse an Immobilien deutlich abebbt. Damit ist auch klar: Es ist kein guter Monat, um Häuser und Wohnungen anzubieten.
- Im Jahresverkauf ändert sich die Anzahl der Suchanfragen zwar, die Unterschiede sind aber marginal und nicht verlässlich vorhersagbar. Allenfalls lässt sich für Herbst ein minimales Nachlassen der Nachfrage feststellen. Allerdings ist das ein Trend, der sich erst in den letzten Jahren etwas manifestiert. Die Datenlage ist aber zu ungenau und dünn, um das in Absolutheit festzuschreiben.
Hinweis: Die Trends sind für den Suchbegriff „Wohnung kaufen“ nahezu identisch. Es gibt keine nennenswerten Unterschiede, die einen praxisrelevanten Bezug auf den Immobilienmarkt zulassen.
Was den besten Zeitpunkt für den Verkauf einer Immobilie wirklich beeinflusst
Die Auswertung von Google Trends ist spannend. Sie belegt, dass sich das Frühjahr zwar lohnt, um die Vermarktung zu starten. Allerdings ist das Interesse an Immobilien im Jahresverlauf – abgesehen vom Dezember – eher gleichmäßig.
Das unterstreicht, dass es auf andere Dinge bei der Bestimmung des besten Zeitpunkts beim Immobilienverkauf ankommt. Es sind Einflüsse wie Zinsen, das wirtschaftliche Umfeld und ganz besonders die individuelle Situation. Diese Faktoren sind wichtiger als die Jahreszeit.
Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.
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