Alternatives Dämmmaterial: Schafwolle
Schafwolle bietet ausgezeichnete bauphysikalische Eigenschaften. Ihre Verarbeitung ist zwar aufwendig, da die Wolle gewaschen, gekämmt, gefilzt und vor Motten geschützt werden muss, aber letztendlich bleibt sie ein hochwertiger Dämmstoff.
Die Eigenschaften von Schafwolle
Schafwolle bietet ausgezeichnete bauphysikalische Eigenschaften. Ihre Verarbeitung ist zwar aufwendig, da die Wolle gewaschen, gekämmt, gefilzt und vor Motten geschützt werden muss, aber letztendlich bleibt sie ein hochwertiger Dämmstoff. Es muss auch niemand befürchten, dass viele Schafe geschoren oder gar über Gebühr gezüchtet werden, um Dämmstoffe aus ihrer Wolle herzustellen. Schafwolle ist wirklich ein Nebenprodukt der Schafzucht. Und das ist - bislang noch - im Überfluss vorhanden.
Schafwolldämmung bietet eine gute Wärmedämmwirkung und schützt außerdem vor sommerlicher Hitze. Aufgrund ihrer Struktur erzeugt sie auch Schallisolierung. Darüber hinaus reguliert Schafwolle die Feuchtigkeit und kann sogar Schadstoffe aus der Luft aufnehmen.
Reine Schafwolle benötigt keine zusätzlichen Flammschutzmittel, um die Baustoffklasse B2 zu erreichen, da sie selbstverlöschend ist und einen hohen LOI (limited oxygen index) aufweist.
Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,036 W/(mK).
Wie wird Schafwolle zum Dämmmaterial?
Sie wird erst zu Vliesen gefilzt und dann zu Dämmplatten oder -matten verarbeitet. Im Einzelnen: Die Verarbeitung umfasst das Waschen und Entfetten des Rohmaterials nach der Schur der Schafe, die Zugabe von synthetischen Fasern, das Homogenisieren und das Herstellen eines Vlieses. Dieses Vlies wird entweder durch horizontales Kreuzlegen oder durch Vernadeln oder thermische Verfestigung zu den gewünschten Dämmstoffen weiterverarbeitet.
Die Endprodukte eignen sich sowohl für die Aufsparrendämmung als auch für die Zwischensparrendämmung, etwa bei der Dachdämmung. Auch für Wand, Decke, Außenfassade, Schalldämmung und Fußbodentrittdämmung ist sie geeignet.
Einziger Feind: die Motte
Schafwolle ist wirklich ein nachhaltiges Produkt, da sie ein Abfallprodukt der Weidewirtschaft ist. Ihr einziges Problemfeld bilden die fast immer eingesetzten chemischen Anti-Motten-Mittel. Denn Schafwolle hat leider eine hohe Anfälligkeit für Motten. Darum ist es notwendig, sie als Dämmstoff mit einem Anti-Mottenmittel zu behandeln. Geschieht das nicht, kann es sogar zu Bauschäden kommen. Es gibt bislang nur eine Schafwolldämmung aus Österreich die mit einem biozidfreien Verfahren behandelt wird.
Preise und Maße
Die Kosten für Dämmvliese aus Schafwolle belaufen sich auf etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter. Die Schafwolldämmung liegt damit im mittleren bis oberen Preissegment der ökologischen Dämmstoffe. Natürlich fallen noch zusätzliche Kosten für ihre Verarbeitung, beziehungsweise den Einbau in Dachsparren, Fußböden, Decken oder Fassaden an, die teilweise hoch sein können.
Das Positive ist jedoch, dass für eine Fassadendämmung eine Dämmschichtdicke von nur 16 Zentimetern erforderlich ist, um einen U-Wert von 0,24 W/(m²K) zu erreichen, was sich wiederum positiv auf den Gesamtpreis einer Dämm-Maßnahme auswirkt.
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