Visualisierung in der Immobilienvermarktung
Die Immobilienbranche ist deutlich digitaler geworden. Das zeigt sich auch an vielen Angeboten zur Visualisierung. Was ist dran an diesen Trends? Welchen Effekt haben veränderte Fotos und virtuelle 3D-Rundgänge für den Erfolg bei der Vermarktung? Eine Übersicht.
Was genau ist unter Visualisierung zu verstehen?
Bei der Immobilienvermarktung kommt es darauf an, die richtige Zielgruppe zu überzeugen, um ein Haus oder eine Wohnung erfolgreich vermarkten zu können. Das gilt für die Vermietung, ganz besonders aber für den Verkauf. Zugleich sind die Auswahl geeigneter Interessenten und die Besichtigungen sehr zeitintensiv. Visualisierung setzt hier an, liefert bereits vor der Kontaktaufnahme einen Eindruck vom Objekt und optimiert beide Anliegen: Es werden mehr passende Interessenten angesprochen und zugleich überflüssige Kontakte vermieden.
Die Visualisierung in der Immobilienvermarktung
Der Begriff Visualisierung umfasst alles vom Grundriss über Fotos bis zum virtuellen 3D-Rundgang. Dieser Trend gewinnt seit Jahren an Bedeutung, spätestens zur Zeit der Corona-Pandemie war er unabdingbar.
Erfahrungen zeigen, dass die Vermarktung einfacher wird, wenn visuelle Objekte im Inserat den Verkauf oder die Vermietung unterstützen. Dazu zählen die folgenden Mittel:
- Professionelle Immobilienfotos zeigen mit denen Vorzüge, aber auch Probleme der Immobilie. Ideal sind gut ausgeleuchtete Fotos aus dem perfekten Winkel.
- Mit Grundrissen können Interessenten die Aufteilung der Immobilie nachvollziehen. Gescannte Bauzeichnungen waren gestern: Ideal sind farbige 3D-Grundrisse, die bereits Einrichtungsoptionen zeigen.
- 3D-Rundgänge erlauben es den Interessenten, virtuelle Rundgänge durch die Immobilie zu machen. Durch aufbereitete Fotos erzeugt eine 3D-Datei einen sehr realistischen Eindruck. Die Interessenten können sich per Mausklick durch die Räume bewegen.
- Bei Neubauten fehlen solche Mittel häufig, da das Haus noch nicht steht. Hier ist eine Visualisierung über 3D-Rendering ein Weg, mit dem Bilder wie aus einem Film oder Computerspiel erzeugt werden. Die Neubauvisualisierung ist ein zentrales Element der Vermarktung von geplanten Objekten.
- Digitales Staging ist ein neuer Trend, bei dem echte Fotos der Immobilie durch KI geändert werden. Ziel ist es, ähnlich wie bei Home Staging, die Einrichtung durch virtuelle Gegenstände zu ersetzen und so ein neutrales, helles und freundliches Bild von der möglichen Nutzung zu erzeigen. Diese Bilder und 3D-Rundgänge zeigen die echte Immobilie, aber mit durch KI erzeugter Einrichtung.
- Ein kleines, fast unscheinbares Visualisierungsmittel ist die Angabe der Adresse. Auch wenn es Nachteile durch „Außenansichtstourismus“ haben kann: Wer die Adresse angibt, ermöglicht Interessenten virtuell die Umgebung per Satellitenbild oder Streetview-Funktionen von Suchmaschinen wie Google oder Bing zu besuchen. Dadurch gewinnen Interessenten einen besseren Eindruck von Lage und Umgebung.
Immobilieninserate ohne visuelle Darstellungen erhalten in der Regel weniger Zuschriften. Das erhöht den Druck auf Eigentümer, die eigenen Inserate ebenfalls mit professionellen Mitteln aufzupeppen. Bleibt das aus, sinken je nach Immobilie und Standort die Vermarktungschancen spürbar. Die Vorteile der Visualisierung überwiegen.
Die Vorteile der Visualisierung von Immobilien
Durch ein optisch hervorragendes Inserat können Eigentümer ihre Immobilie deutlich besser vermarkten. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Mehr Interessenten: Durch die Fotos, 3D-Touren und verständliche Grundrisse werden mehr Menschen auf das Inserat aufmerksam. Zusätzlich erleichtern diese Angebote auch weiter entfernt lebende Personen, sich ein Bild von der Immobilie zu machen. Dadurch ziehen mehr Menschen die Immobilie überhaupt in Erwägung.
- Bessere Vorstellung: Die Interessenten haben einen deutlich besseren Eindruck von Zustand und Aufteilung der Immobilie. Sie können sich zudem in aller Ruhe ein Bild machen und alles auf sich wirken lassen. Das erleichtert die Vorstellung, ob das eigene Inventar passt, wie die Wohnung eingerichtet wird oder ob sich eine Weitervermietung lohnt.
- Das Ergebnis: Anbieter filtern das Interesse: Viele unnötige Besichtigungstermine mit solchen Interessenten fallen weg, die danach ohnehin absagen würden. Das bedeutet weniger, aber qualitativ bessere Kontaktanfragen und weniger Zeitaufwand bei den Besichtigungen.
- Durch den Zuwachs an tatsächlich interessierten Partnern können speziell Verkäufer profitieren. Durch einen Bieterstreit ist es möglich, dass der endgültige Verkaufspreis höher als das ursprüngliche Angebot liegt – wenn die Immobilie hält, was die Visualisierung verspricht.
Auch wenn die Visualisierung einer Immobilie Geld kostet. Es lohnt sich. Die verschiedenen Funktionen erlauben einen besseren Einblick und führen zu einem gezielteren und schnelleren Abschluss bei Vermietung oder Verkauf. Wer auf diese Möglichkeiten verzichtet, muss sich mit seinem Inserat gegen Konkurrenzangebote durchsetzen, die Bilder, Grundrisse, Rundgänge und andere Funktionen bieten. An einer möglichst perfekten Präsentation mit einem optimalen Exposé führt kein Weg vorbei. Dank attraktiver Angebote ist es heute einfach und schnell für alle Eigentümer möglich, die eigene Immobilie erstklassig und visuell ansprechend in Szene zu setzen.
Hinweis zu Rechtsthemen: Sämtliche Texte wurden aufwendig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Wir können trotzdem keine Garantie für die Korrektheit, Aktualität oder Vollständigkeit der präsentieren Informationen gewähren. Bitte wenden Sie sich bei Rechts- und Steuerfragen stets an einen fachkundigen Anwalt oder Steuerberater.
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