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Zur Miete wohnen oder Eigentümer werden? Was ist besser?
Deutschland ist ein Mieterland. Die Eigentumsquote liegt hierzulande nur bei 53 Prozent, während beispielsweise sieben von zehn Franzosen in den eigenen vier Wänden leben. Doch die Deutschen holen auf. Schließlich ist Baugeld momentan günstig und die Zinsen, die Banken Sparern zahlen, sind niedrig, also warum nicht das Geld in eine Immobilie stecken?
! Vergleich Immobilienkauf oder Miete aus finanzieller Sicht
Die wenigsten können ohne Kredit finanzieren. Doch Vorsicht: Die Rechnung vieler Eigenheimkäufer „die Miete von heute ist die Rate von morgen“, ist falsch. Sowohl Selbstbewohner als auch Investoren, die mit der Miete einen Großteil der Rate bedienen, brauchen stets Rücklagen für Reparaturen oder für den Fall, dass etwa energetische Sanierungen Pflicht werden.
! Kreditaufnahme: nicht weniger als 20 Prozent Eigenkapital
Wer einen Kredit abschließt, sollte erstens genügend, also mindestens 20 Prozent, Eigenkapital mitbringen, zweitens sich unabhängig beraten lassen und mehrere Angebote vergleichen sowie drittens die richtige Laufzeit wählen. Wenn eine Kreditaufnahme nicht gewünscht ist, gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit eines Immobilienerwerbs auf Leibrente.
! Die richtige Laufzeit planen, um den Zins zu kontrollieren
Dabei gilt: Je niedriger das Zinsniveau, desto mehr lohnt es sich die Zinsen langfristig zu sichern, beispielsweise auf 15 oder 20 Jahre. Sind die Zinsen nach zehn Jahren Kreditlaufzeit noch günstiger geworden, kann der Darlehensnehmer kündigen und umschulden, ohne eine teure Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen.
! Sondertilgung in den Kreditvertrag eintragen lassen
Wer sich nicht lange binden will, sollte das Geld, das er durch die niedrigeren Zinsen spart, für eine höhere Tilgungsrate nutzen.
! Vorsicht vor unvorhersehbaren Kosten bei Eigentum
Beim Immobilienkauf fallen allerdings mit den Jahren immer mehr Reparaturen an, die zusätzlich Geld kosten und bei einer Miete nicht getragen werden müssen , wie z.B. ein neues Dach, neue Fenster, neues Bad, neue Küche usw. Nur den Kapitaldienst mit der voraussichtlich steigenden Miete zu vergleichen, ist eine unseriöse, aber von vielen Finanzdienstleistern gerne vorgeführte Milchmädchenrechnung, die einen Immobilienkauf von der finanziellen Seite viel günstiger erscheinen lässt.
! Persönliche Gründe für einen Immobilienkauf oder Miete erwägen
Auch persönliche Gründe spielen bei der Entscheidung, ob Mieten oder Kaufen sinnvoller ist, eine Rolle. Mieter müssen sich keine Sorgen um veränderte Lebensumstände, wie z.B. Arbeitsplatzwechsel machen, da der Umzug von einem Mietobjekt in ein anderes viel einfacher ist als nach einem erfolgten Immobilienkauf. Außerdem können sie sich in ihrer Freizeit mehr gönnen als Immobilienbesitzer, die für die Tilgung meist konsequent sparen müssen.
! Eigentum heißt oft: erst sparen, dann genießen
Dafür ist man nach einem erfolgten Immobilienkauf frei in der Einrichtung und Gestaltung der eigenen vier Wände. Auch spielt der Gedanke etwas Eigenes zu besitzen bei einem Immobilienerwerb eine Rolle, ganz nach dem Motto: My Home is my Castle.
Und nach der Abzahlung der Darlehenssumme kann das freigewordene Kapital für andere schöne Dinge wie Reisen, Kunst oder einen weiteren Immobilienkauf ausgegeben werden.
! Haus- oder Wohnungseigentum erfordert konstanten Lebensstil
Soll die Immobilie ausschließlich für den Eigenbedarf genutzt werden, ist ein Hauskauf oder Wohnungskauf vor allem dann sinnvoll, wenn Arbeits- und Familiensituation konstant sind und nicht nach wenigen Jahren einen Umzug erfordern, ansonsten ist wohl eine Miete vorzuziehen.
! Einen Kauf gut durchkalkulieren
Wichtig für Selbstnutzer: Rate, Hausgeld und Nebenkosten sollten nie mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens des Haushalts ausmachen. Liegen die Kosten darüber, sollte man entweder seine Ansprüche zurückschrauben oder weiterhin mieten. Wer nahe an dieser Grenze finanziert, sollte seine monatliche Belastung etwa mit einer langfristigen Zinsbindung sichern, damit keine Überraschungen drohen. Und bedenken: was und wie lange kann ich noch zahlen, wenn ich meinen Job verliere?
! Ein Grund zum Kaufen
Die Tendenz im Immobilienmarkt: wohnen wird schmerzhaft teurer. In den größten deutschen Städten sind die Kaufpreise seit 2008 im Schnitt um 25,5% gestiegen. Die Mieten stiegen um 13 Prozent. Gleichzeitig sind die Reallöhne nur um drei bis 4 Prozent gestiegen.
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