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Mythen und Vorurteile rund um Makler

Makler sind für viele Menschen ein rotes Tuch. Es gibt viele Vorurteile und einige Mythen rund um die Arbeit dieser Dienstleister. Schwarze Schafe gibt es in allen Branchen. Gewisse Vorurteile können daher auf einzelne Personen oder Unternehmen zutreffen. Aber entsprechen viele dieser Meinungen wirklich generell der Wahrheit?

Obwohl ohne-makler.net durch die eigenen Dienstleistungsangebote die Selbstvermarktung von Immobilien unterstützt, lehnen wir Makler nicht ab. Ganz im Gegenteil. Wir arbeiten mit Maklern zusammen und betreiben sogar ein Angebot, über das Sie gute Makler finden können.

In diesem Artikel möchten wir die Vorurteile aufgreifen und einige Punkte durchleuchten und richtigstellen, wo es erforderlich ist. Denn vieles gehört ins Reich der Mythen. Dennoch glauben wir, dass viele Eigentümer Ihre Immobilie auch ohne Unterstützung durch einen Immobilienmakler verkaufen können.

Vorurteil 1: Maklerprovisionen sind fix

Makler erhalten bis zu 7,14 Prozent des Verkaufspreises als Provision. Das ist fix - denken zumindest viele Immobilienbesitzer und Kaufinteressenten.

Allerdings ist das nicht korrekt. So gibt es trotz einer spürbaren Angleichung der Provisionssätze regionale Unterschiede.

Was aber viel entscheidender ist: Der Satz ist frei verhandelbar. So wie Makler durchaus Leistungen zum Festpreis anbieten dürfen, können Kunden die Höhe der Provision verhandeln. In vielen Fällen werden sich Makler nicht darauf einlassen. Aber ein gewisser Spielraum ist vorhanden. Lediglich die maximale Höhe ist definiert.

Vorurteil 2: Maklerprovisionen erhöhen den Verkaufspreis

Das führt direkt zu dem nächsten Vorurteil. Makler partizipieren an der Höhe des Verkaufspreises in der Regel prozentual. Viele Menschen glauben deshalb, dass die Dienstleister den Verkaufspreis möglichst hoch ansetzen.

Das ist nach unserem Praxiswissen Unsinn. Der einfache Grund: Makler sind bestrebt, den optimalen, marktgerechten Verkaufspreis zu ermitteln und zu verhandeln. Das ist zum einen ihre Aufgabe als Vertreter des Verkäufers. Zum anderen führt ein zu hoch angesetzter Preis zu einer längeren Verkaufsphase, die auch erfolglos enden kann. Der Makler würde dann gar nichts verdienen.

Vorurteil 3: Die „Abzocker“ verdienen zu viel

Trotzdem hält sich das Vorurteil, dass Makler zu viel verdienen und mit ihren Provisionssätzen die Kunden regelrecht abzocken. Auf den ersten Blick ist das kein Wunder. Ein Satz von 7,14 Prozent bei einem Haus mit einem Verkaufspreis von 400.000 Euro entspricht einer Provision von 28.560 Euro.

Sie erinnern sich: Die Provisionshöhe ist frei verhandelbar. Zudem sind bei günstigeren Immobilien die realen Verdienste deutlich geringer. Der Verkauf einer Eigentumswohnung für 60.000 Euro bringt nur zum Beispiel 4.284 Euro ein. Nicht zu vergessen: Die Arbeit eines Maklers beschränkt sich nicht auf Wertermittlung, Inserat und Besichtigungstermin. Sie kostet vor allem Zeit und basiert idealerweise auf Fachkenntnissen.

Es lässt sich selbstverständlich darüber streiten, ob diese Maklergebühr zu hoch ist. Wir meinen, dass Sie in vielen Fällen die Maklerprovision einsparen können. Eine „Abzocke“ können wir bei einer fachgerechten Vermarktung einer Immobilie jedoch nicht erkennen. Je höher der Verkaufspreis ist, desto größer ist die Gewinnspanne des Maklers. Aber: Desto länger dauert in der Regel auch die Vermarktung, was wiederum Arbeitszeit und andere Kosten nach sich zieht.

Vorurteil 4: Makler können den Immobilienwert nicht richtig einschätzen

Ein weiteres Vorurteil lautet, dass Makler den Immobilienwert nicht richtig einschätzen können. Sie nutzen die überschlagsmäßige Maklerformel, um den ungefähren Preis zu ermitteln. Das führt zu einem Angebot, das nur grob den Marktpreis trifft und den Verkauf erschwert.

Hintergrund: Makler sind üblicherweise weder Bauunternehmer noch Architekten oder Sachverständige. Die Berufsbezeichnung ist nicht einmal geschützt, sodass praktisch jeder als Makler tätig werden kann.

Hier muss man genau hinsehen. Es ist sicher richtig, dass es Makler gibt, die den Marktpreis ungenauer ermitteln als andere. Ebenso haben einige dieser Dienstleister wenig Fachkompetenz zur Einschätzung von Bausubstanz und Materialien. Allerdings kalkulieren sie den Preis nicht nur mit der Maklerformel, sondern lassen ihre Marktkenntnisse einfließen. Schließlich sichern sie den Verkaufspreis über eine Kalkulation mit einer Software ab, die viele Aspekte einbezieht und eine sehr gute Annäherung an einen optimalen Marktpreis verspricht. Anders ausgedrückt: Kompetente Makler können den Wert eines Hauses oder einer Wohnung am lokalen Markt relativ genau einschätzen.

Wir glauben, dass Sie die Wertermittlung durch Marktbeobachtung selbst übernehmen können. Dazu stehen Ihnen attraktive Alternativen wie unsere Immobilienbewertung (OM-Wertermittlung) zur Verfügung, mit der Sie bequem zu guten Ergebnissen kommen.

Vorurteil 5: Ein Makler verkauft schon bei der Besichtigung

Viele Verkäufer glauben, dass Makler den Verkauf bei einer Besichtigung auf den Weg bringen. Indem sie mit den Interessenten sprechen, setzen sie bereits finanzielle Eckwerte, prüfen schon etwas die Bonität und Nachhaltigkeit des Interesses. Kurz: Der Verkauf findet praktisch schon während der Besichtigung statt.

Was bei einer Vermietung über einen Makler zutreffen kann, ist bei einem Verkauf in der Regel nicht der Fall. Der Verkauf einer Immobilie ist komplex und muss auch vom Käufer sehr genau geprüft werden. Der Makler kann bei der Besichtigung das Haus oder die Wohnung schmackhaft anpreisen. Es gibt jedoch kaum Interessenten, die ohne weiteres Prüfen der Fakten, der Substanz und der Unterlagen sofort zuschlagen. Der Glaube, dass der Makler das Haus schon bei der Besichtigung verkauft, gehört ins Reich der Mythen.

Vorurteil 6: Verkäufer profitieren von einem Netzwerk

Ein klassisches Argument für Makler lautet, dass Verkäufer von einem Netzwerk profitieren. Makler haben demnach Kontakte zu Investoren, Suchenden, Bauunternehmen und vielen anderen, die als Kaufinteressent infrage kommen. Das erleichtert, so der Glaube, den Verkauf zu einem guten Preis.

Ohne Zweifel haben Makler viele gute Kontakte in die Branche und zu potenziellen Kaufinteressenten. Es ist zugleich unwahrscheinlich, dass über dieses Netzwerk tatsächlich ein Verkauf realisiert wird. Das ist bei Immobilien denkbar, die als Wertanlage vor allem Investoren ansprechen. Ebenso kann es zufällig einen Kunden des Maklers geben, der eine ähnliche Immobilie wie das angebotene Objekt sucht. In den allermeisten Fällen findet der Verkauf jedoch unabhängig von Netzwerken am freien Markt statt.

Vorurteil 7: Makler schützen vor Risiken

Ein weiteres Argument für das Beauftragen eines Maklers: Er schützt vor Risiken. Angeblich sollen die Dienstleister durch ihre Fachkompetenz alle Fußangeln vermeiden und zu einem sicheren Abschluss führen.

Das mag alles stimmen. Es gibt auch gewisse Risiken. Sie können ein Haus oder eine Wohnung jedoch auch ganz allein verkaufen, ohne Schiffbruch zu erleiden. Im Gegenteil: Makler haben in ihren Verträgen einen weitgehenden Haftungsausschluss. Das heißt: Wenn es ein Risiko gibt, nutzt Ihnen der Makler am Ende nicht viel. Mit seiner Fachkenntnis kann dieser Dienstleister vielleicht bisweilen einen potenziellen Mangel erkennen, aber im Prinzip sind Sie auf sich allein gestellt. Die Risiken sind zwar vorhanden, aber sehr überschaubar.

Das größte allgemein vermutetet Risiko ist jedoch keins: Durch das Einbinden des Notars ist es faktisch unmöglich, dass Sie das Haus verkaufen/verlieren und ohne Geld dastehen. Der reibungslose Verkaufsprozess wird nicht durch den Makler, sondern durch den Notar gewährleistet.

Vorurteil 8: Beim Notar muss ein Profi dabei sein

Schließlich heißt es häufig, dass beim Notartermin ein Profil dabei sein muss. Makler füllen diese Rolle grundsätzlich aus. Aber stimmt das eigentlich?

Wir meinen: Nein. Der Notar ist eine neutrale Instanz, der beide Parteien sachlich und unparteiisch berät. Es ist sogar seine Pflicht, auf formelle Fehler hinzuweisen und Risiken beim Verkaufsprozess zu nennen. Er berät jedoch nicht inhaltlich. Wenn Sie Fragen zum Vertrag haben oder einen Punkt ändern möchten, ist jedoch nicht der Makler der richtige Ansprechpartner, sondern Ihr fachkundiger Anwalt. Daher können Sie den Notartermin ohne Bedenken ganz allein wahrnehmen.

Viele Vorurteile sind nicht wahr

Diese Punkte zeigen, dass viele Vorurteile, Meinungen und teilweise Mythen nicht immer wahr sein müssen. Wie gesagt: Schwarze Schafe gibt es immer. Aber insgesamt treffen viele Vorurteile nicht zu. Ebenso sind viele Gründe, die angeblich einen Makler geradezu fordern, eher Marketing als Notwendigkeit.

Die Frage, ob Sie den Immobilienverkauf mit oder ohne Makler auf den Weg bringen möchten, sollten Sie anhand anderer Kriterien entscheiden. Zwei wirklich relevante Punkte sind, ob Sie genug Zeit aufbringen möchten oder vielleicht zu weit von der Immobilie entfernt wohnen. Die genannten Vorurteile gehören jedoch sowohl als Pro- als auch als Contra-Argumente eher ins Reich der Mythen.

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