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Grundstück kaufen in Deutschland: Angebote prüfen und bewerten
Das Grundstück ist im wahrsten Sinne des Wortes die Basis für jedes Haus. Das Land, auf dem gebaut wird, ist zwingend erforderlich. Darum gilt es vor jedem Bauvorhaben zunächst ein passendes Baugrundstück zu finden. Üblicherweise kaufen die Bauherren das Stück Land. Es gibt aber auch andere Alternativen wie Erbpacht oder andere Grundstücksarten wie landwirtschaftliche Nutzflächen oder Waldlandgrundstücke. Die meisten Häuser stehen jedoch auf einem eigenen Grundstück. Denn dann bilden Haus und Boden eine Einheit.
Teure Angelegenheit: der Grundstückskauf als Königsdisziplin
Ein Grundstück kann mitunter erstaunlich kostspielig sein. Je nach Standort sind die Flächen vielleicht sogar der teuerste Posten bei einem Neubau. Sechsstellige Beträge für ein kleines Stück Grund sind keine Seltenheit. Es gibt aber Ausnahmen. Daher lohnt es sich, intensiv nach einem Grundstück zum Bebauen in der Nähe zu suchen oder etwas über den Rand der eigenen Region hinauszuschauen. Besonders attraktiv sind Angebote für provisionsfreie Grundstücke. Denn hier sparen Sie die Maklerkosten und können das Landstück eventuell etwas günstiger erwerben.
Nur das Baugrundstück ist für Neubauten geeignet
So kostspielig der Grund und Boden auch sein mag: Er ist erforderlich, um zu bauen. Nur das Baugrundstück bietet diese Option. Andere Grundstücksarten lassen sich zwar auch erwerben, aber sind an andere Nutzungsarten gebunden. Näheres definiert die Gemeinde in dem Flächennutzungsplan des Gebietes. Dieser kann sich jedoch ändern, sodass so manches Schnäppchen erst nutzlos erschien und nach einigen Jahren zu Bauland umdefiniert wird. Plötzlich wird aus einem Brachland eine wertvolle Fläche. Einige Akteure sind auf solche Grundstückspekulationen spezialisiert und kaufen günstig Land ein, um später davon zu profitieren.
Es gibt so viele Unterschiede bei Grundstücken
Einige Kenner behaupten: Grundstücke unterscheiden sich noch viel stärker voneinander als Immobilien. Das liegt an den wichtigen Eckwerten, die das Stück Land definieren:
- Größe des Grundstücks: Je größer es ist, desto besser lässt es sich aufteilen. Sehr große Grundstücke sind für eine einzelne Bebauung meistens überdimensioniert. Während früher Grundstücke um 1.000 m² und mehr keine Seltenheit warne, kommen heute viele Immobilien mit deutlich weniger Fläche aus.
- Lage des Grundstücks: Die Lage ist wie bei Immobilien entscheidend für den Wert. Selbst innerhalb eines Bauabschnitts kann das eine Grundstück direkt an einer Hauptstraße und ein anderes ruhig am Feldrand liegen. Das bedeutet beträchtliche Unterschiede bei der Preisbewertung. Eine schlechte Lage kann aber auch bedeuten, dass wichtige Infrastruktur weit weg ist oder das Erschließen des Grunds besonders teuer wird.
- Nutzungsmöglichkeiten: Nicht jedes Stück Land ist ein Baugrundstück. Daher unterscheiden sich Grundstücke durch ihre Nutzungsmöglichkeiten. Einige erlauben Land- und Forstwirtschaft, andere das Bebauen oder nur eine Gartennutzung, andere sind vielleicht sogar geschützt. Vor einem Kauf sollten Interessenten unbedingt die Nutzungsmöglichkeiten klären. Je mehr Nutzungsoptionen es bietet, desto teurer wird es sein.
- Erschließung: Ein Stück Land ist zunächst nur Boden und Bewuchs. Für einen Bau ist eine Erschließung mit Wasser/Abwasser, Strom, Energie, Telekommunikation, Straßen usw. erforderlich. Es gibt unerschlossene, voll erschlossene und teilweise erschlossene Grundstücke. Je nach Zustand ist zukünftig mit weiteren Erschließungskosten zu rechnen.
- Belastungen: Grundstücke können Mängel aufweisen. Zum einen kann das ein zum Beispiel durch Altlasten kontaminierter Boden sein oder abrissreifer Bau oder ein vorhandenes altes Fundament. Zum anderen können Rechtsmängel wie Wegerechte bestehen. Solche Details sind unbedingt zu prüfen, da sie den Wert erheblich beeinflussen können.
- Preis: Letztlich definiert der Preis die Attraktivität eines Grundstücks stark. Günstige Abschnitte sind beliebt, teure Abschnitte sollten etwas Besonderes bieten. Eine attraktive Alternative sind jeweils provisionsfrei angebotene Flächen.
Grundstück-Angebote vorher prüfen
Speziell bereits ausgewiesene und/oder erschlossene Baugrundstücke sind begehrt. Je nachgefragter die Lage ist, desto schwieriger wird es, ein günstiges Stück Land zu kaufen. Manchmal kommen private Interessenten gar nicht zum Zug. Es gibt in Deutschland insgesamt zu wenig Raum für den Wohnungsbau und zugleich viele kommerziell agierende und/oder im öffentlichen Auftrag handelnde Bauherren.
Dennoch kann jeder den Traum vom eigenen Grundstück leben. Vielleicht nicht immer in direkter Nähe zum aktuellen Wohnort, aber es gibt viele Angebote. Interessierte müssen jedoch länger und genauer suchen als noch vor wenigen Jahrzehnten. Dazu gehört auch, Kompromisse einzugehen. Eins sollte jedoch immer zur Suche gehören: das intensive Prüfen des Angebots.
Es besteht eine gewisse Gefahr, dass sich das Stück eigener Boden schnell in eine Falle entwickelt. Denn Risiken können unkalkulierbare Folgekosten nach sich ziehen. Die oben erwähnten Mängel und Belastungen oder unerlaubte Nutzungsarten stehen mitunter einen reibungslosen Bau eines Hauses oder einer anderen gewünschten Nutzung entgegen. Daher gilt. Auf rechtliche Fallstricke wie Wegerechte oder andere Nutzungsrechte Dritter im Grundbuch sollte das Land ebenso geprüft werden wie auf Altlasten. Nicht zuletzt können auch bereits existierende, nicht entfernbare Leitungen auf dem Land das Bebauen erschweren.
Zum Abklären dieser Risiken sollten Käufer stets Experten heranziehen und sich nicht auf ihr Bauchgefühl verlassen. Informelle Auskünfte sind unter Umständen auch von den jeweiligen Nachbarn erhältlich, offizielle Informationen bieten unter anderem die staatlichen Umwelt- und Wasserbehörden sowie die Altlastenregister.
Planungsrechtliche Eckwerte beachten!
Ein weiterer Punkt wird ebenfalls gern unterschätzt: das Planungsrecht. Denn planungsrechtliche und bauordnungsrechtliche Einschränkungen können Neubauten faktisch unmöglich machen. Vor einem Kauf sollten Flächennutzungspläne, Bebauungspläne und andere Vorschriften genau geprüft und mit dem Architekten und den jeweils zuständigen Ämtern abgeklärt werden.
Existieren keine Planfestsetzungen, empfiehlt es sich, vor dem Bauantrag eine Bauvoranfrage zu stellen. Die Bodenrichtwerte der lokalen Gemeinde sind bei der Beurteilung des tatsächlichen Grundstückwerts ebenfalls hilfreich. Auskunft hierüber erhält man über die Bodenrichtwertkarten des örtlichen Gutachterausschusses.
Zusatzkosten beachten
Grundstücke werden in diesen in erschließungskostenbeitragspflichtiges und erschließungskostenfreies Land unterschieden. Die schriftliche Bestätigung über den Stand der Erschließung und absehbare zukünftige Erschließungskosten sollte jeder Interessent einholen. Das gilt bei einem beabsichtigten Kauf von Teilflächen eines Grundstücks für die wichtige Teilungsgenehmigung, für die ein Vermessungsantrag beim zuständigen Vermessungsamt gestellt werden muss. Die anteilige Finanzierung muss unbedingt im Kaufvertrag schriftlich fixiert werden.
Zusammengefasst: wichtige Punkte beim Grundstückskauf
- Grundstücke sind sehr unterschiedlich und nicht immer für den gewünschten Zweck geeignet.
- Vielseitige und unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten sorgen für höhere Grundstückpreise.
- Baugrundstücke sollten besonders geprüft werden.
- Verborgene Probleme wie Altlasten, Nutzungsrechte Dritter oder bereits gebaute Leitungen können die Nutzung beeinträchtigen und Kosten verursachen.
- Vorgaben der Gemeinde beeinflussen die Nutzung.
- Erschließung, Teilung und Vermessung sind wichtige Parameter.
- Provisionsfreie Angebote können deutlich attraktiver sein.
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