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Das Bundesland im Bundestrend: Steigende Preise in und nahe den Städten
Als „sturmfest und erdverwachsen“ präsentiert sich das mit knapp 48.000 Km² flächenmäßig nach Bayern zweitgrößte deutsche Bundesland in seiner Hymne. Fast 7,8 Millionen Einwohner leben und arbeiten an der touristisch beliebten Nordseeküste zwischen Ostfries-, Ems- und Cuxland, im Elbe-Weser-Dreieck, in der Lüneburger Heide, im Harz, im Weserbergland, im Wendland sowie natürlich in der und um die Landeshauptstadt Hannover mit ihren gut 514.000 Einwohnern. Zu den größten niedersächsischen Städten mit jeweils teils recht unterschiedlichen Immobilienmärkten gehören Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Oldenburg, Wilhelmshaven, Osnabrück, Delmenhorst, Emden und Göttingen. Darüber hinaus grenzt Niedersachsen auch an die beiden Ballungsgebiete und Stadtstaaten Bremen/Bremerhaven und Hamburg, deren Nachbarschaft sich vor Ort auch durchaus in höheren Preisen für Immobilien jeglicher Art bemerkbar macht. Der Südosten des Bundeslandes ist mit seiner Automobil-, Zulieferer- und Stahlindustrie sowie den Branchen Maschinen- und Anlagenbau der wirtschaftliche Motor der Region, dementsprechend höher sind dort auch die Preise für Häuser, Miet- und Eigentumswohnungen, da diese von zuziehenden Arbeitnehmern stark nachgefragt werden. Auch hier führt Hannover die Rangliste der regionalen Städte an, die durchschnittlichen Preissteigerungen für freistehende Einfamilien- sowie Reihenmittel-, Reihenendhäuser und Doppelhaushälften betrugen an der Leine zwischen 2012 und 2013 rund 15 Prozent. In den oben genannten wie in fast allen weiteren niedersächsischen Großstädten ab 100.000 Einwohnern stiegen die Preise im gleichen Zeitraum um 5 bis 10 Prozent.
Wasserlage an der Nordsee als gute Geldanlage in Niedersachsen
Ebenfalls teils beträchtliche Preissteigerungen gab es in den letzten Jahren bei Immobilien in Wasserlage in den bereits eingangs angeführten Küstenabschnitten Niedersachsens. Besonders begehrt und damit auch recht kostspielig sind die vorrangig als Ferienunterkünfte genutzten Häuser und Wohnungen auf den Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge, die Höchstpreise für Neubauten bewegen sich dort zwischen 5.000 bis über 16.000 Euro/m². Doch auch fast direkt am Meer findet man noch manches Schnäppchen, so mit etwas Glück zum Beispiel in der Samtgemeinde Esens samt ihres staatlich anerkannten Seebades Bensersiel, wo mit Quadratmeterpreisen zwischen ca. 1.050 und 1.200 Euro für Wohnungen und Häuser günstige Voraussetzungen für den Erwerb herrschen. Weiter östlich, am Eingang zum Jadebusen, bietet auch die Gemeinde Wangerland mit ihrem bekannten Badeort Schilling annehmbare Preise zwischen etwa 1.050 und 1.350/m². Noch günstiger zum Eigenheim kommt man jedoch im ostfriesischen Binnenland, so gibt es in den Landkreisen Aurich und Leer aufgrund der leichten Bevölkerungsabnahme viele Angebote. Etwas teurer wird es jedoch im südlich anschließenden Emsland, auch die drei Landkreise Ammerland, Cloppenburg und Vechta weiter westlich haben in den letzten Jahren preislich tendenziell angezogen. Gute Möglichkeiten für die allerdings eher langfristige Investition bietet auch bereits seit Jahren der Oberharz. Nicht weit von den südniedersächsischen Wirtschaftsmetropolen entfernt, aber doch durch ihre Mittelgebirgslage etwas isoliert, sind die Immobilienpreise in Städten wie Andreasberg, Altenau, Clausthal, Zellerfeld, Lautenthal, Wildemann und Grund mehrheitlich stark gesunken, auch in den Landkreisen Goslar und Osterode am Harz herrscht zum Teil große Auswahl.
Wo viel Arbeit entsteht, wird Wohnraum schnell teurer, doch auch Nischen reizen
Als grobe Faustregel zur Einschätzung aktueller wie zukünftiger Immobilienpreise in Niedersachsen lässt sich gut die jeweilige Entfernung der Objekte zu der für den Fremdenverkehr interessanten Nordseeküste einerseits und zu den wirtschaftlichen Zentren des Bundeslandes andererseits heranziehen. Neben dem regionalen Spitzenreiter Hannover und den benachbarten Städten Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter sowie der traditionellen Universitätsstadt Göttingen haben sich auch Ober- und Mittelzentren wie beispielsweise die Seehafenstadt Emden in Ostfriesland und vor allem das seit Jahren florierende Zentrum der Informationstechnologie Oldenburg bezüglich ihrer Preise für Wohnraum kontinuierlich nach oben entwickelt. Angesichts der guten wirtschaftlichen Lage in der gesamten Region Weser-Ems mit ihren fünf kreisfreien Städten Delmenhorst, Emden, Oldenburg, Osnabrück und Wilhelmshaven und den zwölf Landkreisen Ammerland, Aurich, Cloppenburg, Emsland, Friesland, Grafschaft Bentheim, Leer, Oldenburg, Osnabrück, Vechta, Wesermarsch und Wittmund gehen Marktexperten auch dort von langsam, aber stetig steigenden Immobilienpreisen in den nächsten Jahren aus. Sehr vielversprechend schätzen die meisten Beobachter auch die Wertsteigerungsmöglichkeiten von Bestandsimmobilien im bekannten Naherholungsgebiet der Lüneburger Heide im Landkreis Harburg südlich von Hamburg ein. Die Nähe zur ökonomisch starken Hansestadt machen die Gegend für Pendler und junge Familien zunehmend attraktiv. Auch in eher strukturschwachen und noch großflächig exklusiv von Landwirtschaft geprägten niedersächsischen Regionen wie dem Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg ganz im Osten an der Grenze zu Sachsen-Anhalt scheint der seit Jahren anhaltende Preisverfall bei Immobilien mittlerweile zum Stillstand zu kommen. Mit momentan noch sehr guten Preisen zwischen 513 Euro und 1.068 Euro für den Quadratmeter Wohnfläche in Ein- oder Zweifamilienhäusern können langfristig denkende Anleger dort mit etwas Umsicht und Planung durchaus zukünftig lohnende Investitionen tätigen.
Short facts Immobilienmarkt in Niedersachsen:
- Hannover weist seit Jahren die höchsten Wertsteigerungen auf
- In allen anderen Großstädten Niedersachsens steigen die Immobilienpreise stetig
- Speziell der stark industrialisierte Südosten wird von Zuzüglern stark nachgefragt
- Höchstpreise auf den Ostfriesischen Inseln, an der Küste ist es günstiger
- Der Harz bietet günstige Gelegenheiten in der Natur, ist aber nicht „aus der Welt“
- Die meisten Ober- und Mittelzentren entwickeln sich überdurchschnittlich
- Gute Zukunftsprognosen für die Region Weser-Ems im Westen des Landes
- Das Wendland ganz im Osten wacht aus seinem „Dornröschenschlaf“ auf
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