Wohnungen mieten von privat in Nordrhein-Westfalen

Die Lage zählt: Die Mietpreise in Nordrhein-Westfalen entwickeln sich auseinander

Nordrhein-Westfalen, mit über 17 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichstes Land der Bundesrepublik, ist berühmt für seine Vielfältigkeit und den Eigenständigkeiten seiner Regionen. „Es ist furchtbar, aber es geht“ – unter diesem Titel gingen der Rheinländer Kabarettist Jürgen Becker und der Westfale Rüdiger Hoffmann in den 1990er Jahren gemeinsam auf Tour. Tatsächlich entwickelt sich jedoch auch im Bindestrichland Nordrhein-Westfalen seit einigen Jahren ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das regionalen Differenzen großen Raum lässt. Wohnen in Nordrhein-Westfalen kann vieles bedeuten: Von der Singlewohnung im angesagten Kölner Stadtteil Ehrenfeld bis zum Einfamilienhaus im relativ dünn besiedelten Ostwestfalen. Auch zwischen den ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens – darunter Sauerland, Münsterland und Eifel – bestehen große Unterschiede, wobei die Spannbreite vom mittelständisch geprägten, wirtschaftlich verhältnismäßig starken Sauerland bis zur strukturschwächeren Eifel reicht. Ein Vergleich zwischen den zahlreichen Großstädten des Bundeslandes bringt erst recht die Vielfalt Nordrhein-Westfalens zu Tage: Während insbesondere die großen Metropolen des Rheinlandes Köln und Düsseldorf sowie die Universitätsstädte Münster, Aachen und Bonn einen Boom erleben, stehen Ruhrgebietsstädte wie Duisburg oder Hagen vor dem Problem eines anhaltenden industriellen Strukturwandels und Bevölkerungsrückgangs. Insgesamt betrachtet bietet Nordrhein-Westfalen so einen verhältnismäßig entspannten Wohnungsmarkt und interessante Arbeitsplätze in großen, umsatzstarken Unternehmen wie E.ON, ALDI Nord und ALDI Süd, die Bayer AG und die Deutsche Telekom.

Industriekultur zu günstigen Preisen: Das Beispiel Hagen

Dort eine anhaltend starke Nachfrage – hier ein Überangebot an Wohnungen: Diese Trends müssen Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. In Hagen beispielsweise wird die große Mehrheit der Mietwohnungen provisionsfrei angeboten. Laut offiziellem Mietspiegel der Stadt liegen die Durchschnittsmieten hier je nach Baujahr und Ausstattung zwischen 4,15 und 7,80 Euro pro Quadratmeter – und damit weit unter dem NRW-Spitzenreiter Düsseldorf. Wer in Hagen, Essen, Dortmund oder Duisburg eine Wohnung vermieten möchte, ist deshalb gut beraten, sich ohne Makler auf die Suche nach einem neuen Mieter zu begeben – denn courtagefreie Angebote werden verstärkt gesucht.

Am oberen Ende der Mietpreisspanne: Köln, Düsseldorf & Co.

Anders sieht die Situation in Köln aus. Hier liegen die durchschnittlichen Mieten laut Angaben des Immobilienportals immowelt.de bei knapp 10 Euro pro Quadratmeter. In den beliebten, altstadtnahen Stadtteilen wie beispielsweise Nippes liegt die Miete sogar schon bei durchschnittlichen 11 Euro – Tendenz steigend. Denn gerade in den hochpreisigen Regionen Nordrhein-Westfalens wie Köln, Düsseldorf, Münster oder Aachen, so das Ergebnis des aktuellen Wohnungsmarktberichts der NRW.Bank, trifft die steigende Nachfrage auf ein knappes Angebot. Die Folge: Die Mietpreise steigen rasant. Hier zu versuchen, ohne Maklerprovision eine Mietwohnung zu finden ist schwierig, aber nicht unmöglich, denn auch hier wird die eine oder andere Top-Wohnung courtagefrei vermittelt. Dabei gilt auch an diesen Standorten: Je flexibler die Wohnungssuchenden sich hinsichtlich Lage und Verkehrsanbindung ihrer zukünftigen Heimat zeigen, desto größer sind die Chancen, auch in den großen Rhein-Metropolen Köln und Düsseldorf eine provisionsfrei vermietete Wohnung zu finden.

Aktuelle Wohnungspreise (Februar 2014)

Quelle: immowelt.de